Galileo - Atlantis (005)  

Galileo

Untersuchung der Asteroiden Gaspra und Ida und langjährige Erforschung des Jupitersystems.

» Daten:
Start:  18. Okt. 1989, 16:53 GMT
Ziele:  Vorbeiflug (Venus): 10. Feb. 1990, 05:59 GMT
Vorbeiflug (Gaspra): 29. Okt. 1991, 22:49 GMT
Vorbeiflug (Ida): 28. Aug. 1993, 16:52 GMT
Umlaufbahn (Jupiter): 07. Dez. 1995, 21:53 GMT
Ende:  21. Sep. 2003, 17:57 GMT
Desintegration in der Jupiteratmoshäre
» Nutzlast:  UVS/EUVS, MAG, PLS, PWS, PPR, DDS, SSI, RS, HIC, NIMS, EPD, IDS
Leergewicht im Orbit: 2.561 kg

Bild vergrößernStart im Erd-Orbit
©NASA

Die Pionier- und Voyager-Sonden konnten während ihrer Vorbeiflüge nur Momentaufnahmen liefern. Daher bestand großes Interesse, eine Sonde auf eine Umlaufbahn um Jupiter zu bringen, um die Jupiterwolken, das Magnetfeld und die Jupitermonde über längere Zeit hinweg verfolgen zu können.

Bild vergrößernErde und Mond
©NASA


Um die für die Reise zum Jupiter benötigte Geschwindigkeit zu erreichen, musste die nach dem Entdecker der Jupitermonde benannte Raumsonde zunächst einmal Schwung holen. Am 16. Februar flog sie zunächst an der Venus vorbei und passierte am 8. Dezember 1990 wieder die Erde.

Bild vergrößernDie Falschfarben-Darstellung ermöglicht Rückschlüsse auf die geologische Zusammensetzung der Oberfläche des jeweiligen Gebiets
©NASA/JPL

Nach einem zweiten Vorbeiflug an unserem Heimatplaneten am 8. Dezember 1992 nahm sie schließlich Kurs auf Jupiter.

Zu Beginn der Mission lieferte Galileo auch Spektralbilder des Mondes. Die Farben stellen Helligkeitsverhältnisse unterschiedlicher Filteraufnahmen dar und lassen die verschiedenartige Zusammensetzung der Mondoberfläche erkennen. Die rot dargestellten Hochlandregionen auf der Mondrückseite enthalten ähnliches Gestein wie jene auf der erdzugewandten Seite. Blau erscheinende Mare-Basalte enthalten verhältnismäßig viel Titan.

Bild vergrößernAsteroid Gaspra
©NASA

Unterwegs kam Galileo auch noch bei Gaspra und Ida, zwei Asteroiden, vorbei. Die Begegnung mit Gaspra ereignete sich am 29. Oktober 1991 nach dem ersten Vorbeiflug an der Erde, den Asteroiden Ida passierte die Sonde am 28. August 1993. Obwohl sich die Richtantenne leider nicht entfalten ließ, haben wir zahlreiche Daten und Bilder von Galileo durch seine Rundum-Antenne empfangen können.

1995 war dann schließlich das Ziel der Reise erreicht. Im Juli wurde zunächst eine Atmosphärensonde abgesetzt und dann die Bahn des Orbiters etwas verändert, so dass er ein paar Stunden später bei Jupiter ankam. Beide erreichten den Planeten am 7. Dezember 1995: Zunächst tauchte die Sonde in die Jupiteratmosphäre ein und übermittelte ihre Daten, dann wurde das Bremstriebwerk des Orbiters für 45 Minuten gezündet, um ihn in eine Umlaufbahn um den Planeten zu überführen.

Bild vergrößernDer vulkanische Mond Io vor dem Hintergrund der Jupiter-Atmosphäre
©NASA

Obwohl der Orbiter kurz vor dem Eintauchen der Atmosphärensonde sehr nahe an Io vorbeiflog, konnte die Sonde zunächst keine Bilder aufnehmen, weil der Speicherplatz für die Daten der Atmosphärensonde benötigt wurde. So erhielt man zunächst lediglich ein paar Angaben über elektrisch geladene Teilchen und magnetische Felder, die nicht so viel Speicherplatz beanspruchten. Seither hat die Sonde auf ihrer Umlaufbahn die Jupitermonde mehrfach aus der Nähe beobachtet. Selbstverständlich wurde auch Io zu einem späteren Zeitpunkt erneut ins Visier genommen. Dabei entstanden zahlreiche fantastische Bilder.

Im Verlauf der bislang dreimal verlängerten Mission konnten mit Hilfe der Sonde unter anderem Hinweise auf einen unterirdischen Ozean auf Europa, Details über die vulkanische Aktivität auf Io und Daten über die Jupiteratmosphäre gewonnen werden. Am 25. Mai 2001 flog Galileo in rund 138 km Entfernung am Jupitermond Callisto vorbei. Im August und Oktober 2001 passierte die Sonde dann die Polarregionen Ios, um weitere Bilder, Magnetfeldmessungen und Daten über Staubteilchen in der Umgebung dieses Mondes zu gewinnen.

Bild vergrößernDie Flugbahn von Galileo zu Jupiter, die am Mond vorbeiführte
©NASA/JPL

Im Jahr 2002 wurde die Untersuchung des Magnetfelds des Jupiter fortgesetzt. Nach einem erneuten Vorbeiflug an Io nahm die Sonde im November 2002 Amalthea ins Visir, um die Masse und Dichte dieses Mondes zu bestimmen. Anschließend wird sich Galileo zunächst in einem langen Bogen vom Jupiter entfernen und ihn erneut direkt ansteuern.

Das unwiderrufliche Ende der Mission kam am 21. September 2003, als Galileo planmäßig direkt in die Atmosphäre des Planeten eintauchte und dort verglühte. Dieser Abschluss wurde gewählt, um einem späteren, unkontrollierten Absturz der Sonde auf einem der Jupitermonde zuvorzukommen. Sollte es nämlich auf einem der Monde Spuren von Leben geben, befürchtet man, dass diese durch die Überreste der Sonde verfälscht werden könnten.





 
 
 
 
 
 
 


 


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