Lunar Prospect. - Athena-2 (001)  

Lunar Prospector

Dritte Mission im Rahmen des Discovery-Programms der NASA. Die Sonde erreichte den Mond am 11. Januar 1998 und überflog ihn in den folgenden 22 Monaten mehr als 6.800 Mal in einer niedrigen Umlaufbahn. Dabei untersuchte sie die chemische Zusammensetzung des Gesteins sowie das Magnet- und Schwerefeld.

» Daten:
Start:  07. Jan. 1998, 02:28 GMT
Ziel:  Umlaufbahn (Mond): 11. Jan. 1998, 12:20 GMT
Ende:  31. Juli 1999, 09:52 GMT
Einschlag (Mond)
» Nutzlast:  APS, DGE, ER, GRS, MAG, NS
Leergewicht im Orbit: 300 kg

Bild vergrößernHinweise auf Wassereis am Mond-Nordpol
©NASA/ARC

Über den Polen "erschnüffelte" die Sonde Wasserstoff, was das Vorhandensein von Wassereis nahe legte. Das Vorkommen von Wasser beschränkt sich auf die beiden Polarregionen des Mondes. Es befindet sich dort jedoch nicht in Form von geschlossenen Polkappen, sondern ist mit dem Regolith einzelner Krater vermischt. Der von der Sonde gemessene Wasseranteil beträgt etwa 0,3 bis 1%.

Bild vergrößernSchwerefeld des Mondes
©NASA/JPL

Doch nicht nur bei der Untersuchung von Wasservorkommen auf dem Mond lieferte die Sonde neue Erkenntnisse. Mit Hilfe der übermittelten Telemetriedaten konnte zudem eine qualitativ hochwertige Karte des Schwerefeldes des Mondes erstellt werden, die es ermöglicht, zukünftige Mondmissionen sicherer und treibstoffeffizient zu planen.

Als der Treibstoff versiegte, der die Sonde in der Mondumlaufbahn hielt, brachte man sie auf einen Kollisionskurs mit dem Mond. Der Kamikaze-Flug in den Krater mit einer Geschwindigkeit von 6.115 km/h sollte ausreichen, um Materie von der Oberfläche in die dünne Atmosphäre zu schleudern. Diese sollte mit Teleskopen von der Erde aus analysiert werden um zu klären, ob tatsächlich Wassereis auf dem Mond existiert. Doch zur Enttäuschung der Wissenschaftler gab es beim Aufprall am 31. Juli 1999 nicht die erwartete Staub- oder Gaswolke. Dennoch kann nicht entgültig ausgeschlossen werden, dass einst Wasser mit Kometen auf die Mondoberfläche gelangte.

Bild vergrößernEinschlag (Beobachtung)
©McDonald Observatory

Es gibt mehrere Erklärungen für das negative Ergebnis: Die Sonde könnte zum Beispiel das Ziel verfehlt oder einen trockenen Flecken erwischt haben, oder das Wasser könnte nicht als Eis vorliegen, sondern in Mineralien gebunden sein. Möglicherweise haben die Forscher die Form der aufgewirbelten Wolke nicht richtig berechnet, so dass die Teleskope falsch ausgerichtet waren. Oder die Wolke stieg gar nicht erst bis über den Kraterrand auf. Wissenschaftler der NASA hatten ohnehin nur mit einer geringen Chance für einen Erfolg gerechnet.

Zusammen mit der Sonde fand auch eine Kapsel von der Größe eines Lippenstifts ihre letzte Ruhestätte auf dem Mond. Der kleine Behälter enthielt ein paar Gramm der Asche des 1997 verstobenen Eugene Shoemaker. Eine passende Beisetzung für den Weltraumforscher, der sich vor allem mit Kratern und interplanetarischen Zusammenstößen beschäftigte. Er starb auf der Suche nach Kratern bei einer Autokollision in Australien. Weltweit bekannt wurde er als Mitentdecker des Kometen Shoemaker-Levy 9, der 1994 spektakulär auf den Jupiter stürzte. Shoemaker hatte sich in den 60er Jahren als Astronaut beworben, war aber aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt worden.





 
 
 
 
 
 
 


 


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