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Muses - Hayabusa (003) - M-V (004)  

Hayabusa
(Muses-C)

Landemission zum Asteroiden 1998 SF36

» Daten:
Start:  09. Mai 2003, 04:29 GMT
Ziel:  Umlaufbahn (Asteroid 1998 SF36): 01. Juni 2005
Ende:  01. Juni 2007
Landung (Erde)
» Nutzlast:  ONC-W, ONC-T, LIDAR, XRS, LRF [gestrichen: Nano Rover]
Leergewicht im Orbit: 500 kg

Bild vergrößernHayabusa (Muses-C) mit ausgefahrenem "Horn" zur Probenentnahme
©ISAS

Wie bereits bei vergangenen japanischen Raumfahrtprojekten üblich, erhielt die Mission Muses-C traditionell erst nach dem erfolgreichen Start ihren endgültigen Namen: Hayabusa - zu Deutsch: Falke. Die Raumsonde soll zum Asteroiden 1998 SF36 fliegen, dort etwa drei Monate bleiben und wieder zur Erde zurückkehren. Geplant ist die Entnahme einer Gesteinsprobe, die dann auf der Erde untersucht werden kann. Ein Teilprojekt der Mission, der Nano-Rover Muses-CN der NASA, wurde mittlerweile aus Kostengründen gestrichen.

Das Gemeinschaftsunternehmen von Japans Institute of Space and Astronautical Sciences (ISAS) und der NASA sollte ursprünglich den Asteroiden Nereus anfliegen. Aufgrund von Problemen mit der japanischen M-V-Trägerrakete wurde zunächst der Starttermin mehrfach verschoben. Am 9. Mai 2003 konnte es dann endlich losgehen. Auch das Ziel der Mission hat sich geändert. Jetzt soll der Asteroid 1998 SF36 untersucht werden, dessen Durchmesser auf 5 bis 12 Kilometer geschätzt wird. Er kreist einmal in 1,5 Jahren um die Sonne.

Bild vergrößernDer Ionen-Antrieb
©ISAS

Hayabusa ist mit einem Ionen-Antrieb ausgestattet, der es ermöglicht, über eine lange Zeit beträchtliche Geschwindigkeiten zu erreichen. Dieses Triebwerk wird auch für die Rendezvous-Manöver mit dem Asteroiden genutzt. Nach einem Vorbeiflug an der Erde (Swing-by-Manöver) im Herbst 2004 soll der Orbiter im Juni 2005 schließlich den Asteroiden erreichen. Hayabusa soll sein Ziel zunächst in einer Höhe von etwa 20 Kilometern überfliegen, kartografieren sowie verschiedene Messungen durchführen. Nach etwa drei Monaten ist dann geplant, den Orbiter mit Hilfe kleiner herkömmlicher Triebwerke langsam auf dem Asteroiden zu landen. Noch ist nicht ganz klar, ob er wirklich auf dem Asteroiden landen und mehrere Stunden oder Tage auf der Oberfläche verweilen kann. Möglicherweise wird Hayabusa nur kurz Kontakt mit der Oberfläche haben, eine Probe nehmen und wieder davon driften. Dieser Vorgang soll sich zweimal wiederholen, um Proben von verschiedenen Regionen des Asteroiden zu nehmen.

Bild vergrößernSchematische Darstellung der Probenentnahme
©ISAS

Für die Probenentnahme soll eine Art Horn auf die Oberfläche gesetzt und ein Projektil abgefeuert werden. Dadurch sollen kleine Stücke aus den Asteroiden heraus gebrochen werden, die dann eingefangen werden können. Da der Asteroid nur eine geringe Anziehungskraft besitzt, soll das Material ohne weitere Hilfsmittel in den Auffangbehälter fliegen. Auf diese Weise hofft man, rund 1 Gramm der für die Wissenschaftler interessanten Gesteinsproben zu sammeln.

Bild vergrößernPrototyp des "Horns" zur Probenentnahme
©ISAS

Ob und wie groß die Ausbeute dabei ausfällt, ist die große Unbekannte bei diesem Experiment. Besteht die Oberfläche des Asteroiden aus hartem Metall, könnte das Projektil abprallen. Ist sie dagegen "so weich wie Eiscreme", würde das Projektil einfach von ihr "verschluckt". Sollte es jedoch zu einer erfolgreichen Materialentnahme kommen, werden die Gesteinsproben in einer Kapsel zur Erde geschickt. Diese wird nach einem rund 2 Jahre dauernden Rückflug im Juni 2007 in einer Entfernung von 300.000 bis 400.000 kurz zur Erde vom Orbiter abgestoßen, um auf einer ballistischen Flugbahn schließlich in die Erdatmosphäre einzutreten. Der Orbiter selbst soll anschließend wieder auf einen Kurs von der Erde weg gebracht werden, damit ein Absturz vermieden werden kann.





 
 
 
 
 
 
 


 


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