Rillen sind längliche trogartige Vertiefungen, die hauptsächlich in den Maria-Gebieten entwickelt sind, aber auch in bestimmten Gebieten der Hochländer zu finden sind. Dabei unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Rillen: die langgestreckten und die gewundenen Rillen. Die langgestreckten Rillen sind durch geologische Störungen entstanden. Auf der Erde sind solche Einsenkungen als „Gräben“ bekannt. Da sie Krater und Berge durchschneiden sind sie offenbar später entstanden als die meisten anderen Strukturen der Mondoberfläche. Typisch sind Breiten von einigen Kilometern und Längen von einigen hundert Kilometer. Sie sind nie tiefer als 400 Meter.
Einen völlig anderen Ursprung haben die gewundenen Rillen. Mit ihren zahlreichen Mäandern erinnern sie an ausgetrocknete, mehrere hundert Kilometer lange Flussbetten. Meist haben diese Rillen an einem Ende eine kraterähnliche Vertiefung ohne Wall. Sie sind offensichtlich die Überreste von Lavakanälen oder eingebrochenen Lava-Tunnels aus der Zeit, als sich die Meeresbecken aufgefüllt haben.