STS 9

Erste Spacelab-Mission unter europäischer Leitung mit deutscher Beteiligung. Zum ersten Mal flogen 6 Personen in einem Raumfahrzeug in die Erdumlaufbahn » Daten: Start:  28. Nov. 1983, 16:00 GMT Ende:  08. Dez. 1983, 22:00 GMT Landung (Erde) » Crew:  Young, Shaw, Garriott, Parker, Lichtenberg, Merbold » Nutzlast:  SPACELAB-1, SAREX Leergewicht im Orbit: 14.500 kg Start von STS 9 © NASA/JSC Der zunächst auf den 30. September angesetzte Starttermin musste wegen eines Problems mit der Expansionsdüse des rechten Feststofftriebwerks um 28 Tage verschoben werden. Das Problem wurde entdeckt, als sich das Shuttle bereits auf der Startrampe befand. Der Raumtransporter musste zunächst wieder zum Vehicle Assembly Building (VAB) zurückgefahren werden, um die verdächtige Düse zu ersetzen. Der Countdown am 28. November verlief dann wie geplant. Dr. Ulf Merbold bei Arbeiten im Spacelab © NASA/JSC Bei dieser Mission flogen erstmals sechs Menschen in einem einzigen Raumschiff ins All. Mit an Bord war auch zum ersten Mal ein Ausländer: der Deutsche Ulf Merbold war der erste Astronaut der Europäischen Weltraumbehörde (ESA), der mit einem Space Shuttle ins All flog. Und auch das gemeinsam von der NASA und der europäischen Weltraumagentur ESA entwickelte Spacelab feierte seine Premiere bei seinem ersten Einsatz im All. Schematische Darstellung des Spacelab in der Ladebucht des Orbiters © NASA/JSC Das Spacelab befand sich in der Ladebucht des Shuttles. Es ist gleichzeitig ein Orbital-Labor und eine Beobachtungsplattform und besteht aus zylindrischen, druckbelüfteten Modulen bzw. U-förmigen Paletten, die Weltraumbedingungen ausgesetzt werden können. Insgesamt wurden 73 einzelne Experimente durchgeführt, und zwar auf den Gebieten der Astronomie und Grundlagenphysik, der Atmosphärenphysik, Weltraumbiologie, Materialwissenschaften, Weltraum-Plasmaphysik und -technologie sowie der Erdbeobachtung. Landung von STS 9 © NASA/JSC Die geplante Landung verzögerte sich zunächst um etwa acht Stunden, da Probleme mit den ausgefallenen Bordcomputern 1 und 2 analysiert werden mussten und ein Defekt der Einheit 1 der Trägheitsnavigation aufgetreten war. Während der Landung fingen außerdem zwei der drei Hydraulikeinheiten Feuer. Während der 167. Erdumrundung gelang schließlich die Landung auf Piste 17 der kalifornischen Edwards Air Force Base. Am 15. Dezember 1983 kehrte der Orbiter zum Kennedy Space Center (KSC) zurück. Nächste Mission: » STS 41-B