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Harald Siebert
Die große kosmologische Kontroverse
Rekonstruktionsversuche anhand des Itinerarium exstaticum von Athanasius Kircher SJ (1602 1680) |
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Die an Kontroversen reiche Geschichte der Wissenschaften dürfte keine Auseinandersetzung kennen, die heftiger und einschneidender war als der Streit um das heliozentrische Weltbild. Mehr noch als die Wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts ist der zeitgleiche Siegeszug des Copernicanismus zum Sinnbild einer im Zeichen von Wissenschaftlichkeit und Rationalität beginnenden Moderne geworden. Was nun aber, wenn die Geschichte dieser Auseinandersetzung allein von ihren Siegern geschrieben wurde?
Der "Ekstatische Reisebericht" des Jesuiten Athanasius Kircher verschafft einen anderen Blickwinkel. Mit seiner literarischen Weltraumreise liefert der Universalgelehrte ein "neues System", gestützt auf heute fast vergessene Quellen. Die hiervon ausgehenden Rekonstruktionsversuche spannen einen Bogen von Copernicus über Galilei und Hooke bis ins 18. Jahrhundert. Sie zeigen infolge der Kontroverse verursachte Brüche sowohl in unserem Geschichtsbild als auch im damaligen Wissenschaftsverlauf.
Wir sehen, wie dieser Weltbildstreit fast zwei Jahrhunderte hindurch von beiden Seiten wissenschaftlich und rhetorisch ausgetragen, teils ernüchternd, teils auf ungeahnt hohem Niveau geführt wurde, und dies mit überraschenden Wendungen.
Der Autor
Harald Siebert schloß sein Studium mit einer binationalen Promotion in Wissenschaftsgeschichte an der Technischen Universität Berlin und der Université Paris I (Panthéon-Sorbonne) ab. In seinen Forschungen beschäftigt er sich mit frühneuzeitlicher Wissens- und Ideengeschichte, mit Athanasius Kircher und dem Jesuitenorden.
Franz Steiner Verlag, 2006, 384 S.
76,00 Euro
Hardcover, m. 13 Abb.
ISBN: 978-3-515-08731-5
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